Montag, 12. Oktober 2015

Spruchbanderklärungen zum Heimspiel gegen Paderborn

Zum Heimspiel gegen Paderborn zeigten wir zwei Spruchbänder, auf deren Bedeutung wir im Folgenden genauer eingehen möchten: 

Das erste Spruchband mit dem Wortlaut: 
„Wenn das so weiter geht spielen wir bald Nachts um drei auf'm Mond“  ist ein Statement zu den Anstoßzeiten der 2.Liga, die uns zum besagten Spiel schon zum zweiten Mal in dieser Saison (warum auch immer) in den „Genuss“ des Topspieles am Montagabend brachten. Wir haben bereits mehrfach zu dieser Thematik Stellung bezogen, werden dessen aber nicht müde, da dieses Thema auch durch Vertreter der DFL oder Vereinsfunktionäre immer wieder neu aufgeworfen wird. Wir verweisen deshalb auf bereits veröffentlichte Stellungnahmen unsererseits oder seitens ProFans: 

http://www.stimmungsblock.blogspot.de/2015/02/spruchbanderklarung-fortuna-koln.html
http://www.profans.de/pressemitteilung/profans-laesst-nicht-locker-fussball-fuer-die-fans-fuer-fangerechte-spieltermine 
 
Unser zweites Spruchband an diesem Abend: 
 „MSV und andere Vereine, wehrt euch gegen willkürliche Verbandsstrafen“ nimmt Bezug auf die Strafe, welche unserem MSV für „Vorfälle“ rund ums Pokal-Spiel gegen Schalke 04 auferlegt wurden. Mit „Vorfälle“ sind in diesem Fall Bierbecherwürfe auf Schalke-Fans und das Zeigen eines Transparentes, welches für soviel mediale Aufmerksamkeit gesorgt hat, gemeint. Zusammen macht das 12.000 Euro Strafe. Dass dieses Transparent unangebracht war, wurde bereits zu genüge diskutiert. Dennoch reiht sich diese Strafe in eine lange Kette von nur sehr schwer nachvollziehbaren Urteilen der DFB-Sportgerichtsbarkeit ein. Ohne etwas herunterspielen zu wollen – das aktuelle Beispiel dient nur als Aufhänger für die generelle Praxis der Strafenvergabe – lässt sich oftmals kein direkter Zusammenhang zwischen dem tatsächlich entstandenen „Schaden“ und der Höhe der Strafe erkennen. Der DFB schafft sich somit eine Paralleljustiz, in welcher die Vereine dem Verband einen Blanko-Schein ausstellen, sie für mögliche „Vergehen“ zu bestrafen. Auf diese hat der einzelne Verein jedoch meist nur einen geringen Einfluss. Besonders perfide wird es, wenn die Vereine der Empfehlung des DFB folgen und eine Strafe an Privatpersonen weiterleitet, die an den finanziellen Mitteln eines Vereines gemessen wird. 

Der MSV musste in diesem Fall (wie auch in jedem anderen Fall) das Urteil des Sportgerichts bestätigen und tat dies wohl auch aus Angst vor einem erneuten medialen Aufschrei in einer ohnehin schon sportlich schwierigen Phase der Saison. Dennoch wollen wir mit diesem Spruchband und Gesprächen vor allem unseren Verein (aber auch andere Vereine) dazu aufrufen, die Strafgerichtsbarkeit des DFB zu hinterfragen und an entsprechender Stelle Kritik zu üben.