Freitag, 28. April 2017

Spruchbanderklärung 22.04.17 Meidericher Spielverein - FSV Frankfurt

Beim vergangenen Heimspiel gegen den FSV Frankfurt zeigten wir zwei Spruchbänder, deren thematischen Hintergrund wir im Folgenden genauer erläutern möchten.

"Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen
Das können nur Wendt und Jäger wagen
Schönen Urlaub!"


"Jäger und die Polizei
Wieder einmal fehlerfrei"


Wer die letzten Wochen und Monate aufmerksam die Nachrichten verfolgt hat, dem dürfte die Affäre um Wendts Person bekannt sein. Für diejenigen, die bis jetzt vor seiner Person verschont wurden: Rainer Wendt ist der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft. Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2007 hat er es schon das eine oder andere mal geschafft, mit populistischen Äußerungen zu polarisieren. Eines seiner Lieblingsthemen ist hierbei die Sicherheit in deutschen Stadien: Forderungen nach einer Abschaffung aller Stehplätze, nach einer Fußfessel-Pflicht für Stadionverbotler und nach Zelten für Nacktkontrollen im Eingangsbereich sind hier nur einige Beispiele für seine irrsinnigen Ideen.
Nun bekam der Name Wendt vor einigen Wochen noch einen viel bittereren Beigeschmack: so kam heraus, dass er vom Land Nordrhein-Westfalen jahrelang Gehalt als Hauptkommissar in Teilzeit bezog - natürlich ohne dieser Tätigkeit tatsächlich nachgegangen zu sein, da er bei der Deutschen Polizeigewerkschaft tätig war. Vergleichen könnte man diese Situation mit einem Schiedsrichter, der Geld von dem Verein bekommt, dessen Spiele er regelmäßig pfeift. Ein Absurdum, das so gar nicht zu der „moralischen Instanz“ (wie Wendt sich selber mal bezeichnete) passt.
Nun könnte man meinen, dass die Politik großes Interesse daran hätte, den Fall um Wendts ungerechtfertigten Gehaltsbezug aufzuklären. Stattdessen wird der Fall von NRWs Innenminister Ralf Jäger im großen Stile unter den Teppich gekehrt. Der Inhalt einer aufgetauchten Mail aus dem Jahr 2012 sei kein Beweis für sein Mitwissen. Jäger wird in dieser Mail von Jürgen Mathies, dem Direktor des Landesamtes für Polizeiliche Dienste über ein Gespräch mit dem Polizei-Abteilungsleiter Wolfgang Düren informiert. Thema dieses Gesprächs war Wendt und die Schwierigkeit, seine Arbeitsstunden bei permanenter Abwesenheit zu erfassen. Grund genug, eine Sondersitzung des Innenausschusses zur Klärung des Falls Wendt ins Leben zu rufen. Blöd nur, dass Jäger die wichtigsten Personen, Mathies und Düren, zeitgleich in den „wohlverdienten Erholungsurlaub“ schickte.
Aus unserer Sicht der endgültige Beweis dafür, dass sich Jäger seiner Verantwortung nicht stellt und lieber einen Schleier über das Thema „Affäre Wendt“ legt, um seine Mitschuld an diesem Skandal zu verbergen. Als Spitze des Eisbergs verhärten sich die Gerüchte, dass weitere Polizeigewerkschaftler von NRW Beamtensold erhielten. Nun muss aus unserer Sicht schnell und explizit geklärt werden, wer von diesem Unrecht wusste und welche Konsequenzen für die angeblichen Saubermänner folgen. Wer stets für Recht und Ordnung plädiert, und das häufig auf groteske und anmaßende Weise, der sollte auch sein eigenes Handeln an diesen Maßstäben messen - getreu dem Motto, zuerst einmal vor der eigenen Haustüre zu kehren...